Eine Wohngemeinschaft dient der selbstorganisierten Verwirklichung einer selbst gewählten Form von Wohn- und Gemeinschaftsleben. Es kann alle möglichen Formen des Zusammenlebens und des gewählten Lebensinhalts in einer Wohngemeinschaft geben – von der inhaltlichen Ausrichtung her (etwa Mehrgenerationenwohnen, Selbstversorger etc.) als auch in Sachen Organisation.
Geht es vor allem um Kosten sparen, ist es die allgemein bekannte Zweck-WG. Oder haben sich hier Menschen in einer darüberhinausgehenden, bestimmten Absicht gefunden? So gibt es etwa Kreativgemeinschaften, die sich kulturell oder schöpferisch betätigen, spirituelle Gemeinschaften, die eine bestimmte Lebenspraxis oder -Absicht verfolgen, Selbstversorger, Mehrgenerationenwohnen, heilende-therapeutische Wohngemeinschaft, Pflege-Wohngemeinschaft, Arbeitsgemeinschaften, Digitale Arbeitsgemeinschaft etc. Lebensgemeinschaften auf der Basis von Intimität und Liebe sind hier nicht gemeint. Diese finden sich in der Regel über andere Bezüge, wie etwa persönliche Kontakte und Dating. Dass bei gemeinschaftlichem Wohnen in den aller meisten Fällen weniger Kosten anfallen, ökologischer gelebt wird und die Bewohner nicht unter Einsamkeit und Abgrenzung leiden, ist etwas, das eine Wohngemeinschaft per se mit sich bringt. Dies sind also ganz grundsätzliche Vorteile aller Wohngemeinschaften.

Miteinander und Unterstützung
In guter Gesellschaft, nicht alleine leben zu wollen ist ein Grundbedürfnis. Es reicht zum Tätigwerden auch vollkommen aus. Ich nenne dieses Bedürfnis hier einmal Miteinander-Wunsch. Man ist sich sympathisch und vielleicht auf einer menschlichen Ebene nah und möchte mit einer Art Wahlverwandtschaft Gemeinschaftsleben teilen. Was die Nähe betrifft, mag es viele Abstufungen geben. Manchen ist viel Nähe sehr wichtig, anderen weniger. Oft dauert es etwas länger für eine Miteinander-Wohngemeinschaft die passenden Menschen zu finden. Vielleicht steht aber auch die praktische Unterstützung (im Alter) im Vordergrund. Vielleicht könnte man dies Versorgungs-Wohngemeinschaft (auch AltersWG, ggf. Pflege-WG) nennen. Ich denke, dieser Aspekt ist beim Mehrgenerationenwohnen auch sehr ausschlaggebend und auch bei Inklusionsgemeinschaften. Sicherlich und hoffentlich wird es oft eine gute Mischung aus den Versorgungsaspekten und menschlicher oder seelischer Nähe geben.
Familien und Sippen haben historisch gesehen über Jahrtausende zusammengelebt; in dem Bestreben den Familienstamm fortzusetzen, für Sicherheit zu sorgen und Wohlstand zu erzeugen. Ähnlich, nur mit viel weitergehenden Möglichkeiten kann in der heutigen Welt eine Wahlfamilie zusammenkommen und sich ihren selbst gewählten Lebensabsichten widmen. Wir hier von Zukunft-Wohngemeinschaft unterscheiden Gemeinschaftsabsichten und Gemeinschaftsleben am liebsten nach dieser primären Ausrichtung, indem wir fragen: „Wofür ist die Gemeinschaft vorrangig da? Welche Absichten verfolgt sie?
Beschreibt gern Eure primäre Absicht im Gemeinschaftsleben, das, was Euch am wichtigsten ist in einem Beitrag in unserer Community.