Prognosen und veränderte Bedürfnisse
In einer sich rasant verändernden Welt müssen wir uns fragen, wie wir in Zukunft leben wollen. Ansonsten geben uns das wahrscheinlich die wirtschaftlichen Interessen einiger in Zusammenarbeit mit der KI vor. Technologischer Wandel und sich ändernde Umweltbedingungen werden dabei sicherlich auch Auswirkungen auf unsere Wohnsituation haben, aber wir dürfen uns auf keinen Fall unhinterfragt den Prognosen anschließen, die uns Smart Homes mit dauernder Überwachung etc. aufnötigen, die wohl kaum einer möchte, es sei denn überhaupt braucht. Viele kommen noch nicht mal mit Handy und Facebook klar und fühlen sich jetzt schon von den noch nicht mal allerneusten Technologien überfordert.
Hier die fünf Punkte, die mir für die Zukunft des Wohnens als relevant erscheinen:
Rückkehr zur Naturverbundenheit und ökologisches Wohnen
In einer zunehmend urbanisierten und technisierten Welt sehnen sich viele Menschen nach einer stärkeren Verbindung zur Natur und einem nachhaltigeren Lebensstil. Zukünftige Wohnkonzepte sollten daher eine Rückkehr zu naturnahen Lebensräumen und ökologischen Baustilen umfassen, auch um in Zukunft in einer lebensachtenden Symbiose von Mensch und Natur zu leben. Dies könnte sich in grünen Wohnanlagen, Gemeinschaftswohnen mit begrünten Dächern und Fassaden sowie Gemeinschaftsgärten und -farmen in städtischen Gebieten zeigen. In Singapur und anderen asiatischen Staaten ist das mittlerweile schon Standart. Ziel wäre es, ein Eingebundensein in die natürliche Umwelt zu fördern und gleichzeitig ökologische Prinzipien in das tägliche Leben zu integrieren.
Nachhaltiges Bauen und Wohnen
Angesichts der wachsenden Sorge um den Klimawandel und die Zerstörung von Natur und Lebensräumen wird Nachhaltigkeit zu einem zentralen Aspekt des Wohnens der Zukunft. Gebäude werden energieeffizienter gebaut, mit Solarenergie ausgestattet und mit grünen Technologien wie regenerativen Materialien und intelligenten Wassersystemen ausgestattet sein. Neben dem gemeinschaftlichen Wohnen wird auch das Sharing von Gebrauchsgegenständen wie Autos, Kühlschränken, Geräten etc. an Bedeutung gewinnen, um Ressourcen zu teilen und die Umweltbelastung zu reduzieren. Nicht besonders tolle Nachrichten für eine Wegwerfwirtschaft und schnelle Profite, aber diese Industrien sollten sich endlich mal ernsthaft über eine Kreislaufwirtschaft oder „Circular Economy“ Gedanken machen. In einer Kreislaufwirtschaft wird versucht, den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern, indem Materialien recycelt, repariert und wiederverwendet werden, anstatt sie möglichst so zu bauen, dass sie gar nicht lange halten, damit das neue Produkt gekauft werden muss. Dieses Modell zielt darauf ab, Ressourcenverschwendung zu reduzieren und Umweltbelastungen zu minimieren.
Wohnen und flexibler arbeiten
Auch die Arbeitswelt wandelt schnell, und damit auch die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten. Wir lassen und nicht mehr vor den Ochsenkarren spannen und wollen unser Leben gern in möglichst viel qualitativ hochwertiger Zeit verbringen. Dazu und angesichts fehlender Fachkräfte wird die Arbeitswelt flexibler gestaltet, was auch auf das Wohnen der Zukunft Einfluss haben wird. Dies könnte sich in modularen Wohnkonzepten manifestieren, die es den Bewohnern ermöglichen, ihre Wohnräume je nach Bedarf miteinander anzuordnen, anzupassen und zu erweitern. Auch das Konzept des „Homeoffice“ wird hier noch einmal relevanter, wodurch Wohnungen und Häuser zunehmend als multifunktionale Arbeits- und Lebensräume angelegt sind.

Wohnen, leben und Wohlbefinden
So zu wohnen, dass es uns rund um guttut wird für viele Menschen immer wichtiger. Zukünftige Wohnkonzepte werden daher verstärkt auf Aspekte wie genügend oder zusätzliche Lichtexposition, Lärmfreiheit, Naherholungswerte wie Naturflächen in unmittelbarer Umgebung, Tiere und Gemeinschaftsgärten beinhalten. Auch können die Räume nach bestimmten Prinzipien gestaltet werden, die zum Wohnbefinden beitragen, etwa mit natürlichen Materialien und dem bewussten Einsatz von Farben. Die östliche Feng Shui Lehre weiß seit langem über den Einfluss von Ausrichtung und Anordnung auf die Lebensqualität. Auch hier bei uns liegt eine organische Gestaltungsweise im Trend, die dabei hilft, den Kopf frei zu kriegen und Wohlbefinden zu fördern.
Urbanisierung und vertikale Städte?
Angesichts der ökologischen Herausforderungen ist es dramatisch, dass die Weltbevölkerung immer noch unaufhörlich wächst und uns dies als ein unveränderliches Schicksal dargestellt wird. Ist das wirklich unabdingbar? Diese Frage führt hier natürlich zu weit. Ich finde jedoch, wir sollten nicht machtlos zusehen, wie eine stark wachsende Weltbevölkerung immer mehr das Klima belastet und Umweltzerstörung vorantreibt. Es ginge doch auch anders. Dafür kannst du dich gegebenenfalls hier einsetzen. Es könnten auch, wenn denn der politische Wille da wäre, durch globale Bildungs- und und vor allem Altersabsicherungsprogramme Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Aber zurück zu unseren Städten. Bereits jetzt ist der Raum in Städten begrenzt und für viele unbezahlbar und um ihn effizient zu nutzen, könnten vertikale Städte und Gebäudekonzepte, die in die Höhe wachsen, eine Lösung der Zukunft sein, um Naturflächen nicht noch weiter zuzubauen. Hier lohnt sich ebenfalls der Blick nach Asien. Vertikale Gebäude könnten nicht nur Wohn-, sondern auch Gewerbe- und Freizeiträume integrieren, um eine lebendige und nachhaltige städtische Umgebung zu schaffen. Darüber hinaus sollten Städteplaner und Architekten bestrebt sein, städtische Lebensräume zu schaffen, die Platz für Naturflächen bieten und die Lebensqualität der Bewohner und aller dort lebenden Wesen verbessern, auch in dicht besiedelten Gebieten.
Fazit und Schlussgedanken
In Anbetracht der mutmaßlichen zukünftigen Entwicklungen in unserer Welt und in der Wohnindustrie wird klar, dass Wohngemeinschaften eine immer wichtigere Rolle in unserem Wohn- und Lebensumfeld spielen werden. Die Herausforderungen unserer Zeit – sei es die Notwendigkeit ökologischer Nachhaltigkeit, die zunehmende Urbanisierung oder die soziale Verbundenheit – werden durch das Konzept der Wohngemeinschaften effektiv adressiert. Wohngemeinschaften bieten nicht nur eine Lösung für die Wohnungsnot in stark besiedelten städtischen Gebieten, sondern fördern auch ein unterstützendes Zusammenleben, soziale Kontakte und bieten Möglichkeiten für ein lebenswertes Alter. Durch das Teilen von Ressourcen und die gemeinsame Nutzung der Gemeinschaftsflächen können Wohngemeinschaften dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und nachhaltiger zu leben. Darüber hinaus senken sie für Einzelpersonen den Druck, mit viel zu hohen Mieten zurechkommen zu müssen.
Die Bauindustrie wird sich zwangsläufig diesen Entwicklungen anpassen müssen, um den Bedürfnissen und Anforderungen einer sich verändernden Gesellschaft gerecht zu werden. Zukünftige Bauprojekte werden verstärkt auf gemeinschaftliche Wohnformen ausgerichtet sein, sei es durch die Integration von gemeinschaftlichen Räumen und Einrichtungen in Wohnanlagen oder durch die Entwicklung von speziell auf Wohngemeinschaften zugeschnittenen Wohnkonzepten. Durch die Förderung und Unterstützung von Wohngemeinschaften tragen wir nicht nur zu einem nachhaltigeren und sozialeren Wohnen bei, sondern schaffen auch alternative, vielfältige Gemeinschaften, in denen sich Menschen gegenseitig unterstützen, voneinander lernen und gemeinsam wachsen können. Lasst uns die Zukunft des Wohnens mitgestalten – in Wohngemeinschaften, die Privat- und Gemeinschaftsräume verbinden – für Zusammenhalt, Nachhaltigkeit und ein erfülltes Leben.
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