BLOG/Wohnen mit Gleichgesinnten: Eine innovative Alternative zum Mehrgenerationenwohnen

Bei unserer Suche nach einer Wohngemeinschaft gehen die Bedürfnisse oft weit über ein einfaches Dach über dem Kopf und Mitbewohner hinaus. Das Konzept des Wohnens mit Gleichgesinnten wird immer attraktiver, da es ein Wohnprojekt verspricht, das auf gemeinsamen Werten und Interessen basiert und eine WG Alternative zur traditionellen Kleinfamilie und auch dem Mehrgenerationenwohnen darstellt.

Ein vielschichtiges Gemeinschaftliches Wohnen

Das Mehrgenerationenwohnen bietet zweifellos viele Vorteile. Es schafft eine lebendige Umgebung, in der Jung und Alt voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen können. Doch für manche Menschen reicht das nicht aus. Sie suchen nach einem Wohnprojekt, das nicht nur auf generationsübergreifendem Austausch und gegenseitiger Unterstützung basiert, sondern auf gemeinsamen Interessen und Lebensanschauungen.

Meine persönliche Suche WG Alternativen

Bei mir ist es so, dass ich einen Teil meiner Zeit sehr gerne alleine bin und den anderen möglichst unter Gleich- oder Ähnlichgesinnten verbringen möchte. Mein Traum war daher schon immer ein innovatives Zusammenleben, bei dem ich aber auch mein eigenes Reich zu hätte. Ich kenne das aus „alten Zeiten in Indien“. Da waren wir um einen Ashram herum versammelt, es gab also ein bestimmtes Interesse und man sah sich dabei jeden Tag, lebte aber in eigenen Apartments, die anderen direkt nebenan. Das war genau so, wie es für mich perfekt ist. Vielleicht hängt diese Wahl auch damit zusammen, dass ich keine Kinder habe und auch lieber ohne Kinder lebe, da ich sehr lärmempfindlich bin und mich gern fokussiere. Es gibt sogar Menschen, die da ähnlich gelagert sind. Allerdings war ich schon immer ein großer Tierfreund und liebe die Natur, die Farben und die unsichtbaren Dinge. Jeder Mensch hat so seinen ganz eigenen Begabungen, Neigungen, Stärken, Bedürfnisse. Diese Sehnsucht nach persönlicher Entfaltung innerhalb einer Wohngemeinschaft führte mich 2016 zu der Idee des Wohnprojekts mit Gleichgesinnten.

Innovatives Wohnen in Gemeinschaft – der Blick auf das Systemische

Wie organisiert man ein solches innovatives Wohnen in Gemeinschaft? Diese Frage treibt mich um, denn ich bin überzeugt, dass die Antwort weit über meine persönlichen Bedürfnisse hinausgeht. Vielleicht liegt die Lösung darin, WG Suchende nach gemeinsamen Interessen und Persönlichkeitstypen zu organisieren.

Die Belegung der einzelnen Etagen eines großen mehrgeschossigen Wohnprejektes könnte nach gemeinsamen Interessen organisiert werden, wie etwa Gärtnerei, Musik, Sport etc. oder auch nach Wirkfeldern. Im Erdgeschoss meines Traumhauses würden dann vielleicht die Naturverbundenen wohnen, die gern Erde zwischen ihren Händen spüren, Gemüse anbauen, sich an Blumen erfreuen. Auf einer anderen Etage könnten die TechNerds zu Hause sein, ganz oben vielleicht die Yoga Crew. Das sind nur Beispiele für WG Alternativen, grob angerissen. Frag dich gern selbst an dieser Stelle: Welches Projekt oder welche Leidenschaft kommt dir in den Sinn, bei der du dir Mitmacher wünschst oder einfach mehr gemeinsame Zeit mit Ähnlichgesinnten? In so einem Gemeinschaftlichen Wohnen könntet ihr dem gemeinsam nachgehen und müsstet dazu nicht mal aus dem Haus. Auch für viele künstlerisch arbeitende Menschen kann es sehr von Vorteil sein mit ähnlich gelagerten Menschen zu wohnen.

So ein Wohnprojekt könnte aber auch nach Persönlichkeitstypen organisiert werden. Vielleicht Typen im Sinne von dominanten Eigenschaften/Neigungen wie kreativ, hochsensibel oder konservativ, introvertiert etc.? Nach dem Motto „gleich und gleich gesellt sich gern“. Und der Austausch mit jenen, die ganz anders ticken, wäre gleichzeitig gegeben, du musst einfach nur eine Etage höher oder eben zwei tiefer gehen. Denn zu viel an „Gleichem“ oder wie in einer Blase hängen ist schließlich auch nicht optimal für die persönliche Entfaltung, die gute Balance machts.

Wie könnte ein Wohnhaus für Gemeinschaftswohnen Interessierte ausgestaltet werden?

Ideal wären Gemeinschaftssalons auf jeder Etage, die anteilig jeder mitträgt, etwa ein Salon zum gemeinsamen Abspannen mit Bierchen, ein anderer als Veranstaltungsraum für Köper- und Bewusstseinsarbeit, wo immer mal ein Mitbewohner etwas anbietet, vielleicht auch externe Anbieter eingeladen werden. So könnten z. B. auch die Kosten für alle Bewohner des Wohnprojekts sinken. Oben auf dem Dach stelle ich mir eine Art Dachgarten oder Zen-Park vor, wo ein Bewohner vielleicht ein Café mit grandiosem Ausblick betreibt. Mein Gemeinschaftshaus hätte auch auf jeder Etage eine Gemeinschaftsküche und in jedem Apartment gäbe es ein eigenes Bad, eine eigene Terrasse oder Balkon, die nicht alle in dieselbe Richtung schauen. Auf manchen Etagen gäbe es auch in jedem Zimmer oder Apartment eine Kitchenette, auf anderen vielleicht nicht, da einigen Menschen dieser Luxus von Privatsphäre selbst beim Wohnen mit Gleichgesinnten wichtig ist, anderen jedoch nicht.

Die Vision ist da, die Umsetzung als reales Wohnprojekt ist eine Herausforderung

Ich bin zum Glück nicht ganz allein mit meiner Vision. Einige meiner Freunde teilen meine Überzeugung, dass das Leben in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten eine ganz wunderbare Sache wäre. Denn es geht auch darum, echte Verbindung zu leben und sich auf einer tieferen Ebene zu begegnen.

Natürlich ist der Weg zu einer solchen Wohngemeinschaft nicht einfach. Es erfordert Mut, sich gegen den Strom zu stellen und neue Wege zu gehen und natürlich auch Kapital. Aber die Belohnung eines alternativen Wohnens mit Gleichgesinnten, das auf Vertrauen, Verständnis und echter gegenseitiger Wertschätzung basiert, ist sehr anziehend.

Die Vorteile der verschiedenen Generationen des Mehrgenerationenwohnens, wie etwa die gegenseitige Unterstützung, wäre übrigens bei einem solchen alternativen Wohnen automatisch auch gegeben, da Alter nicht das Kriterium ist und es sicherlich Jüngere und Ältere im Wohnprojekt geben wird. Und zusätzlich wird durch Gleich- oder Ähnlichgesinnte auf einer Etage etwas wirklich Innovatives möglich, das ganz neue Ansätze für unsere Gesellschaft hervorbringen könnte.

Zusammenfassung für Gemeinschaftswohnen Interessierte: die Zukunft des Zusammenlebens mitgestalten

Ich glaube fest daran, dass das Wohnen mit Gleichgesinnten nicht nur eine Vision bleibt, sondern in der Zukunft immer mehr Realität annehmen wird. Vielleicht erleben wir diese Art des Alternativen Wohnens nicht mehr umgreifend, aber zumindest in Nischen. Ich finde, diese neuen Möglichkeiten für persönliche Entfaltung, kreative Zusammenarbeit und tiefere zwischenmenschliche Beziehungen sind es an sich schon wert, über sie nachzudenken und damit eine öffentliche Debatte anzuregen.

Und schließlich ist das Konzept des Wohnens mit Gleichgesinnten mehr als eine alternative Wohnform – es ist ein Lebensstil, der Raum für persönliche Entfaltung und gemeinsame Erlebnisse bietet und eine innovative Alternative zum Mehrgenerationenwohnen darstellt, die auf gemeinsamen Interessen und Lebensanschauungen basiert. Indem wir uns auf das verbindende Element von gemeinsamen Interessen konzentrieren, können wir eine lebendige und inspirierende Gemeinschaft aufbauen. Lasst uns gemeinsam die Zukunft des Zusammenlebens ertüfteln und eine Welt anstoßen, in der jeder seinen Platz hat und echte Verbundenheit spürbar ist.

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